Geschirrspülgedanken - (Sie wissen, was ich meine)
Wir sind vernetzt, wir sind verkabelt, wir haben allen möglichen Schnickschnack um mobil unterwegs zu sein und Informationen zu erhalten. Informationen aus aller Welt - rund um den Globus, bunt und vielfältig, gefiltert oder ungefiltert, Informationen eben.
Es ist noch gar nicht so lange her, da brachte die Informationen ein reitender Bote, eine Brieftaube oder der Marktschreier. Da war die Welt klein und übersichtlich, besser war sie da sicher auch nicht.
Es gab Bilder, in Stein gemeißelt, Worte auf Papyrusrollen, kunstvoll verschnörkelte Botschaften mit Tinte und Federkiel auf Pergament gebracht.
Betrachtet man die letzten 100 Jahre, so kann man fest stellen, nach und nach rückte die Welt enger zusammen. Wir begannen - bedingt durch den technischen Fortschritt - mobiler zu werden, immer mehr und immer schneller von A nach B zu gelangen. Das Leben beschleunigte sich und der Informationsfluss wurde dichter und dichter.
Heute erreicht mich eine E-Mail vom anderen Ende der Welt in sekundenschnelle, eine SMS jagt die andere, twitter und facebook sind an Geschwindigkeit kaum zu überbieten. Man muss nicht einmal mehr aus dem Sessel aufstehen um an seine Informationen zu gelangen. Alles schnell, schnell und gleichzeitig bequem.
Radio, TV, Print-Medien, Online-Medien, das gesamte Internet überhaupt, überall lauern Informationen, bloggen Blogger, twittern follower, facbooken facebookies, schnell, rasend schnell finden Informationen ihre Verbreitung.
Wir werden überschüttet, überflutet - überrollt. Und wozu das alles? Allein der Versuch tagtäglich diese Informationen aufzunehmen, zu filtern, zu verstehen, zu verarbeiten und daraus ein Bild zu prägen - scheitert meist kläglich.
Am Ende des Tages stellen wir fest - Alles was wir wissen ist, dass wir nichts wissen. Wir wissen und erfahren nur so viel, wie man uns wissen und erfahren lässt.
Und jetzt? ... die Welt ist immer noch bunt und vielfältig ... sie ist immer noch gleichermaßen schlecht oder schlechter - gut oder besser ... nur ... wir erleben sie intensiver, freudiger, erschreckender ... wie auch immer ...
Wenn wir doch die Möglichkeit haben, immer auf dem laufenden zu sein, immer informiert, immer up to date ... warum nehmen wir hin was um uns geschieht und halten das nach Möglichkeit auch noch für normal?
Unser Zeitempfinden ist ein anderes als vor 10 Jahren, 30 Jahren, 50 Jahren, 100 Jahren, 300 Jahren ... aber die Welt ist die gleiche geblieben.
Trotz aller Möglichkeiten die wir haben - wir haben (immer noch) nichts gelernt!