Geschirrspülgedanken (Sie wissen, was ich meine)
Es ist Sonntag und zwar der letzte Sonntag vor der Bundestagswahl 2013. Im Grunde ein Sonntag, wie es viele davor gab und wie es viele danach noch geben wird. Seit geraumer Zeit quälen mich - Glaubensfragen - und dies nicht nur an Sonntagen sondern nahezu täglich. Obwohl, in den letzten Wochen wird die Qual vor der Wahl immer mehr zur - Glaubensfrage - zumindest für mich.
Die Medien stellen die Parteienlandschaft dar, als gäbe es lediglich eine handvoll zur Auswahl. Da wären zunächst die, die sich als christlich - demokratisch bezeichnen, dann die welche sich als sozial - demokratisch verstehen, dann kommen die, welche meinen frei - demokratisch zu sein. Wir haben noch einige, die von Ökologie und Umweltschutz fabulieren dies jedoch in zunehmendem Maße wohl eher vernachlässigen und wir haben einige die sich selbst - links - von allem sehen und agieren. Wir haben Piraten, die - keine Ahnung was - wirklich wollen und dann die ''Neuen'' welche von sich behaupten eine ''echte'' Alternative zu sein. Gibt es auch - unechte - Alternativen? Wenn ja, wie muss ich mir die vorstellen!?
Und es gibt noch einige Parteien, die offensichtlich namenlos oder gar bedeutungslos zu sein scheinen, sonst würde man sie in den Medien ja erwähnen - allein schon wegen der Gleichbehandlung aller Parteien - zumindest im Wahlkampf.
Nun denn, meine - Glaubensfragen - drehen sich vorrangig um die derzeitige Regierungspartei und ihre Kanzlerin. Ich schreibe ganz bewusst, ihre Kanzlerin, denn meine ist sie in keinem Fall.
Wer mich etwas länger oder gar persönlich kennt weiß, dass ich mit Religion in speziellen Fällen so absolut nichts am Hut habe oder gar haben möchte. Und dennoch frage ich mich, kann, darf, soll, muss Religion in der Politik eine Rolle spielen und wenn ja - welche -.
In gleichem Maße könnte ich nach der Verknüpfung von materieller Denkweise und Politik fragen doch dies würde momentan zu weit führen.
Daher also christliche Werte und Denkweisen im Zusammenhang mit politischen Entscheidungen oder eben purem Aussitzen.
Ist es christlich gedacht, wenn Menschen - nachweislich noch nach Jahrzehnten - keinen Arbeitsplatz haben und somit jeglicher Grundlage beraubt sind, ein eigenbestimmtes Leben zu führen, sich darin einzurichten und für ihren Unterhalt selbst zu sorgen. Die Anzahl der Millionen spielt dabei für mich eine nachgeordnete Rolle denn aus meiner persönlichen Sicht, wäre selbst ein Einziger ohne Arbeit schon zu viel.
Ist es christlich gedacht, wenn man Menschen seit nunmehr 20 Jahren mit den Brosamen der Gesellschaft abspeist und sie in zunehmendem Maße an Tafeln speisen lässt, dabei vollkommen aus dem Blick verliert, wie demütigend dies ist. Sich statt dessen wohlgefällig über den eigenen Bauch fährt, sich gegenseitig auf die Schultern klopft und darüber freut, dass soziale Verbände Aufgaben übernehmen, die man selbst nicht lösen kann.
Ist es christlich gedacht, wenn immer mehr Kinder immer öfter ein - Nein - hören, selbst wenn sie kleine und bescheidene Wünsche äußern. Kann sich jemand vorstellen, dass aus diesen Kindern einst Erwachsene werden, die selten bis nie erlebt haben, dass Wünsche in Erfüllung gehen. Ist jedem dieser christlichen Politiker bewusst, dass sie bereits kleine Seelen im Babyalter verkümmern lassen, Kinderaugen immer trauriger blicken, Jugendliche immer hoffnungsloser ihrer eigenen Zukunft entgegen sehen.
Ist es christlich gedacht, Menschen die ihr Leben lang gearbeitet haben, am Ende Flaschen sammeln zu lassen anstatt sie ihren wohlverdienten Ruhestand sorglos und glücklich genießen zu sehen.
Ist es christlich gedacht, nach wie vor in vielen Bereichen geschlechtsunterscheidend zu agieren anstatt beide Geschlechter gleichzustellen, jeden Menschen leben zu lassen, wie er es für richtig hält ohne Unterschied.
So weit mir aus der Religionsgeschichte bekannt ist, starb Gottes Sohn am Kreuz in Demut und Aufopferung für die Menschheit und nicht für ausgewählte, selbsternannte Eliten! Er gab sein Leben - für alle - Menschen.
Warum tun Politiker nicht ihren Job zum Wohle aller und vor allem in Demut und mit Respekt vor jedem Einzelnen!?
Daher meine Glaubensfrage - Glaubt irgendwer, dass sich am nächsten Sonntag etwas grundlegendes ändern wird - oder hoffen und vertrauen lediglich viele darauf.
Ich möchte in diesem speziellen Moment nicht auf - die Anderen - vertrauen oder gar hoffen. Ich möchte es mit entscheiden auch wenn ich weiß, dass meine Entscheidung bzw. die Möglichkeit dazu, lediglich ein klebriges Bonbon ist, welches man mir in den Mund stopft um mich ruhig und leise zu halten.
Allerdings scheinen viele zu vergessen, dass man mit einem Bonbon im Mund dennoch sehr wohl seine Meinung laut und vernehmlich kund tun kann.
Daher meine Empfehlung - probiert es einfach aus! Seid dabei und lasst Euch nicht mit einem simplen Stück Zucker im Mund das Gefühl nehmen am Ende doch nichts bewirken zu können.
... wie immer ... Geschirrspülgedanken ... ich kann mich auch irren und in Wahrheit ist alles ganz anders ...