Geschirrspülgedanken (Sie wissen, was ich meine)
Zwei Fotos + jahrzehntealte Erinnerungen + Assoziationen = Synapsenfasching zur Geisterstunde.
oder
Wie man zur Geisterstunde seinen ganz privaten Horrorfilm sieht.
Der Mensch träumt und das ist normal. Manche erleben in ihren Träumen intensive Gefühle, sehen fabelhafte Bilder, können unglaubliche Dinge tun. Andere träumen und können sich daran am nächsten Morgen nicht einmal mehr erinnern.
Ich träume oft, viel, intensiv, manchmal bunt, manchmal in Farbe, oft sogar in Fortsetzungen. Und manchmal ist es nicht einfach nur der ganz normale Wahnsinn, sondern der blanke Horror.
Drehbuchautoren großer Kinoproduktionen würden sich nach meinen Träumen - die Finger lecken - und Filmproduzenten würden - allein inhaltlich betrachtet - den nächsten Kinokassenschlager produzieren.
Letzte Nacht hatte ich also wieder einmal das zweifelhafte Vergnügen in meinem Traum Zuschauer und Akteur gleichermaßen zu sein. Es war, wie so oft bei Unfällen, man möchte nicht hinsehen tut es am Ende aber doch.
Ich befand mich im Badezimmer meiner Wohnung. Einer Wohnung, die ich vor Jahrzehnten mein zu Hause nannte. Das Badezimmer, ähnelte einem Schlauch und am Ende des Schlauches ein Fenster. Links unter dem Fenster, die Toilette. Genau gegenüber, etwas mehr als eine Oberschenkelspanne entfernt, die Waschmaschine. Zwischen Waschmaschine und Wand, eine Lücke, bedingt durch den Fliesensockel am Fußboden. In diesem Zwischenraum stand eine alte Styroporplatte - keine Ahnung, was die dort zu suchen hatte. Vollkommen unnütz, das Ding.
Ich denke, ein Umzug stand an, denn ich war gerade dabei die Waschmaschine von der Wand zu rücken. Die Styroporplatte kippte und plötzlich rieselten Spinnen, Spinnen, Spinnen dahinter hervor. Keine von der Art, wie wir sie hier in unseren Breitengraden kennen.
Es muss die komplette Verwandschaft - noch dazu - auch die entlegendsten Verwandschaftgrade, von Tarantula gewesen sein. Sie liefen und rieselten aus ihrem Versteck hinter der Styroporplatte ohne Unterlass. Ekel kroch mich an so unermesslich, dass ich glaubte mich übergeben zu müssen. Nach kurzem Erstarren begann ich die Viecher zu zertreten, es knackte und klatschte, krabbelte und matschte. Ein riesen Schlachtfeld entstand in Sekundenschnelle. Trotz aller Bemühungen, je mehr ich zertrat um so mehr rieselten aus der Wand.
Ich sah von oben an mir herunter, sah meine Schuhe und meine Beine und um mich herum diese behaarten Spinnenkörper. Manche waren erträglich klein, andere so groß, dass sie, als ich sie zertrat unter meinem Schuh hervorquollen. Wieder andere waren viel größer als mein Fuß. Mein Glück - ich trug Turnschuhe an meinen Füßen!
Plötzlich hielt ich eine Flasche Insektenspray in der Hand - kann ich zaubern im Traum? Offensichtlich ja - Ich sprühte und sprühte, sah den feinen Nebel des Sprays in Zeitlupe auf die Spinnen sinken. Diese rollten sich zusammen, für einen kurzen Moment. Sie schienen betäubt, nicht tot. Nach kurzer Zeit entrollten sie ihre Beine und begannen erneut um mich herum zu wimmeln. Es nahm kein Ende.
Angeekelt und schweißnass erwachte ich endlich und schaute auf die Uhr. Ein Uhr nachts - der Spuk war vorbei ebenso wie die Geisterstunde.
Ich hoffe nur, dass meine Nachbarn nicht wach wurden als meine Dusche lief.
Traumsymbol - Spinne
... ''Im Traum ist die Spinne aber auf jedem Fall ein ernst zu nehmendes Gefahrensymbol.'' ... '' ... viele Spinnen sehen - verkündet Sorgen und Leid ...'' ...
Manchmal sind Träume nur Schäume, manchmal eine nette Unterhaltungssendung in der Schlafphase und manchmal ist ein Traum nur ein Traum.
Ich werde sehen, was in nächster Zeit unmittelbar um mich herum passiert oder eben nicht passiert. Vielleicht bin ich ja nun ein wenig wachsamer als ohnehin schon.
Schön, dass wir mal darüber geredet haben!